Euro-Entscheid: Solothurner Pensionskasse verliert 100 Millionen – Verluste auch im Kanton Aargau

Schweizer Aktien haben stark an Wert verloren, nach dem Euro-Entscheid der Nationalbank letzte Woche. Betroffen sind auch die kantonalen Pensionskassen. Sie legen ihr Geld unter anderem in Aktien an. In Solothurn verschwanden so 100 Millionen Franken aus den Büchern.

Die Pensionskasse des Kantons Solothurn ist ein Sanierungsfall. Erst im September hat das Stimmvolk 1,1 Milliarden Franken bewilligt, um sie zu finanzieren. Der Einbruch am Finanzmarkt trifft die Kasse also zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

100 Millionen weniger in den Büchern der Solothurner Kasse

Mit ihren Aktien-Anlagen musste die Pensionskasse alleine am letzten Freitag mehr als 100 Millionen Franken Verlust hinnehmen, erklärt Direktor Reto Bachmann gegenüber Radio SRF. Das sind etwa drei Prozent ihres Gesamtvermögens. Bachmann betont aber: «Es handelt sich dabei um eine Momentaufnahme mit Kursverlusten.»

Will heissen: die Pensionskasse hat nicht harte Devisen verloren, sondern im Moment einfach weniger Wert in ihren Büchern.

Und sie rechnet damit, dass die Kurse bis Ende Jahr wieder steigen. Erst dann wird nämlich bei der Pensionskasse abgerechnet. Solange sie ihre Aktien nicht verkauft, ist also noch nichts tatsächlich verloren.

Verluste auch im Kanton Aargau – für den Moment

Auch im Aargau musste die kantonale Pensionskasse Kursverluste einstecken. «Wir sind aber nicht so stark betroffen wie andere, weil wir nur etwa 25 Prozent unseres Vermögens in Aktien angelegt haben», erklärt Susanne Jäger, Chefin der Aargauer Pensionskasse auf Anfrage. Auch sie bleibt momentan ruhig – und rechnet damit, dass die Kurse wieder klettern.

Tatsächlich haben die Schweizer Aktien seit dem Einbruch letzte Woche schon wieder etwas zugelegt. Reto Bachmann von der Solothurner Pensionskasse sieht das gerne und sagt: «Wir haben noch bis Ende Jahr Zeit, damit sich die Finanzmärkte erholen.» Voraussagen könne man das aber nicht. «Wir beobachten die Entwicklung weiter.»

Quelle: SRF
19.01.2016

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