Swiss Life erreicht zweistellige Zuwachsraten

Die zweistellige Zuwachsrate im BVG-Geschäft spiegelt vor allem eine rege Nachfrage von KMU-Betrieben nach Garantieleistungen. Neue IT-Lösungen verhelfen Swiss Life zu tieferen Kosten.

Im hartnäckig niedrigen Zinsumfeld sind Garantieleistungen von Lebensversicherern im Geschäft mit Vorsorgegeldern offensichtlich stark nachgefragt. Ebenso wie Axa Winterthur (+10%) erreichte Swiss Life mit +13%, gemessen an Prämieneinnahmen, ein zweistelliges Wachstum. Hans-Jakob Stahel, zuständig für Schweizer Unternehmenskunden, hielt an einer Medienorientierung fest, im ersten Quartal habe sich der Aufwärtstrend fortgesetzt. Obschon es eine breite Palette von Vorsorgelösungen gebe, welche je nach Risikoappetit das Anlagerisiko beim Kunden beliessen, setzten KMU-Betriebe stark auf die Vollversicherung.

Solide Anlagerendite

Auf der Grundlage der BVG-Betriebsrechnung, die Jahr für Jahr von der Finma durchleuchtet und genehmigt wird, resultierte 2013 auf Kapitalanlagen von 57 (Vorjahr: 53) Mrd. Fr. zu Buchwerten eine Netto-Anlagerendite von 3,66 (4,67)%. Die Performance lag mit –2,38 (+7,48)% diesmal wegen leicht steigender Zinsen im Minus. Jedenfalls ermöglichte der Anlageertrag von just 2 Mrd. Fr. locker die Verzinsung der Altersguthaben im Obligatorium mit 1,7% und mit 2,2% für darüber hinausgehende Sparleistungen.

BVG-Rechnung der SwissLife

Mit Blick auf laufende Renten, die zwingend zu leisten sind, wie auch wegen des stark übersetzten gesetzlichen Umwandlungssatzes wurden die Rückstellungen um weitere 953 Mio. Fr. verstärkt. Gerne wüsste man, wie viel Geld 2013 wegen unvernünftiger gesetzlicher BVG-Auflagen von Jung zu Alt umverteilt wurde; bei Axa Winterthur waren es 416 Mio. Fr. Immerhin sagte Swiss Life, unter Berücksichtigung ihres Portfolio-Bestands müssten sie auch einen Betrag in dieser Grössenordnung dafür aufwenden. Sodann wurden 317 Mio. Fr. zur späteren Verteilung in den Überschuss-Fonds gelegt. Unter dem Strich war das Betriebsergebnis mit 197 Mio. Fr. leicht rückläufig. Laut ergänzenden Angaben ermöglichte dies auf der Basis der Kapitalunterlegung nach «Solvenz I» eine Verzinsung des Risikokapitals mit 6,2%; Axa Winterthur war auf 5,5% gekommen.

IT-Lösung trägt Früchte

Ein qualitativer Sprung gelang Swiss Life 2013 bei den Verwaltungskosten. Je Versicherten gerechnet, fielen sie dank moderner IT-Infrastruktur innerhalb eines Jahres um 10% auf 373 Fr. Die Vermögensverwaltungskosten verharrten mit 0,18 (0,19)% auf niedrigem Stand. Die sanft sinkende Kostenprämie, die laut Finma-Auflagen gesondert ausgewiesen werden muss, spiegelte zu Teilen diese Effizienzgewinne. Last, but not least wird für 2015 ein nochmals rückläufiger Prämientarif für die Absicherung gegen die Risiken Invalidität und Tod in Aussicht gestellt. Insgesamt erbrachte der Lebensversicherer somit seine Leistung mit einem grösseren Kundenstamm zu sinkenden Kosten.

Quelle: NZZ

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