AXA BVG-Geschäft 2019: Hohe Verzinsung, robuster Deckungsgrad, Wachstumsschub für 2020

28.5.2020

  • Die Versicherten der neuen teilautonomen Sammelstiftungen erhielten für 2019 eine hohe Verzinsung ihrer Altersguthaben von durchschnittlich 3,5 %.
  • Die Sammelstiftungen verfügen über solide finanzielle und strukturelle Voraussetzungen, um Marktschwankungen längerfristig auszugleichen.
  • Der durchschnittliche Deckungsgrad beträgt per Ende April 2020 mehr als 107 %.
  • Das Betriebsergebnis 2019 in der beruflichen Vorsorge reduziert sich infolge des Wechsels von Vollversicherung auf teilautonome Lösungen um 33,5 % auf CHF 127 Mio.
  • CHF 1,1 Mrd. bzw. 90,1 % des Umsatzes im der Mindestquote unterstellten Geschäft kommen den Versicherten in Form von Leistungen, Rückstellungen und Zuweisungen in den Überschussfonds zugute.
  • Starke Vertriebsleistung 2019 führt gemessen an der Anzahl Versicherter zu fünfmal höherem Neugeschäft im ersten Quartal 2020 (+442 % gegenüber dem Vorjahr), wodurch das verwaltete Altersguthaben der Stiftungen für 2020 um über 9 % steigt.
  • Seit 2019 fokussiert die AXA in der beruflichen Vorsorge ganz auf teilautonome Lösungen.

Höhere Verzinsung zugunsten der Versicherten

Für die neuen teilautonomen Sammelstiftungen der AXA und ihre Versicherten hat sich der Wechsel im ersten Jahr nach der Transformation ausbezahlt: 2019 konnte die AXA rund 600 Millionen Franken mehr Zins ausschütten, als mit der bisherigen Vollversicherung möglich gewesen wäre. Die Versicherten profitierten dadurch von einer deutlich höheren Verzinsung: Ihre Altersguthaben wurden 2019 mit durchschnittlich rund 3,5 % verzinst. Langfristig geht die AXA von einer durchschnittlichen Verzinsung von 2 % aus.

Solide finanzielle Ausstattung

Die Sammelstiftungen der AXA verfügen zudem über sehr gute finanzielle und strukturelle Voraussetzungen, wie einen hohen Deckungsgrad, tiefen technischen Zins, adäquate Umwandlungssätze, eine gute Altersstruktur, sehr tiefen Rentneranteil und hohen Anteil an überobligatorischem Altersguthaben.

Constance Reschke, Leiterin Berufliche Vorsorge bei der AXA Schweiz: «Die Sammelstiftungen der AXA sind dank der Zusatzreserven in der Höhe von 3 Milliarden Franken mit einem hohen Deckungsgrad in die Teilautonomie gestartet und konnten ihre Schwankungsreserven 2019 weiter ausbauen. Per Ende 2019 lag der Deckungsgrad im Durchschnitt bei 111 % nach Verzinsung. Die solide finanzielle und strukturelle Ausgangslage ermöglicht es den Sammelstiftungen, Marktschwankungen über die Zeit auszugleichen. Langfristig haben die Versicherten deutlich bessere Aussichten für eine höhere Altersrente bei geringeren Gesamtkosten. Teilautonome Lösungen sind unter den vorherrschenden Bedingungen in jedem Szenario attraktiver, fairer und flexibler.»

Breite Diversifikation und risikobewusste Anlagestrategie

Durch die Neuausrichtung konnte der Aktienanteil, also jene Anlageklasse, die langfristig am meisten Rendite verspricht, deutlich erhöht werden. Die AXA verfolgt dabei eine risikobewusste Anlagestrategie mit einer hohen Diversifikation, was hinsichtlich Performance und Deckungsgrad Stabilität gibt. Mit einem Aktienanteil von ca. 30 % sind die Anlagen der Sammelstiftungen der AXA eher defensiv aufgestellt. Der durchschnittliche Deckungsgrad der transformierten Sammelstiftungen beträgt per Ende April 2020 mehr als 107 %.

Daniel Gussmann, Chief Investment Officer der AXA Schweiz: «Kurzfristige Schwankungen an den Kapitalmärkten und insbesondere an den Aktienmärkten kommen in regelmässigen Abständen vor. Die berufliche Vorsorge ist jedoch ein auf Langfristigkeit ausgelegtes Geschäft, dafür ist auch die Anlagestrategie ausgelegt. Aufgrund unserer Versicherungswurzeln sind wir seit jeher mit der Aufgabe betraut, die Prämien- und Vorsorgegelder der Versicherten sicher und gewinnbringend zu investieren. Entsprechend haben wir bereits früh auf interessante Anlageklassen wie Schweizer Immobilien und Hypotheken, ausländische Immobilien, Unternehmenskredite oder Privataktienanlagen (Private Equity) gesetzt und entsprechende Expertise aufgebaut, um zugunsten unserer Kundinnen und Kunden attraktive und nachhaltige Investitionen zu tätigen.»

Massgeschneiderte Lösungen für Pensionskassen und Vorsorgewerke

Neben ihren neuen teilautonomen BVG-Lösungen bietet die AXA auch anderen Pensionskassen und Vorsorgewerken eine breite Palette an Dienstleistungen in den Bereichen Vermögensverwaltung, Pensionskassenführung, Rückdeckung, Case- und Care-Management, als auch Rundum-Lösungen an – sei dies für Start-ups, KMU oder Grossunternehmen.

Denn der Schweizer Pensionskassenmarkt befindet sich in einem starken Umbruch. Heute sind noch rund 1’600 Vorsorgeeinrichtungen am Markt, 2004 waren es noch mehr als 2’900. Das entspricht einer Reduktion um 45 %. Gleichzeitig ist die Zahl der Versicherten von 3,2 Millionen im Jahr 2004 auf 4,2 Millionen Versicherte angestiegen.

Die noch bestehenden Vorsorgeeinrichtungen sehen sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, neben tiefen Zinsen, der anspruchsvollen Kapitalmarktsituation, dem demografischen Wandel und politischen Rahmenbedingungen sind auch Themen wie die zunehmende Digitalisierung, steigende Anforderungen an eine zeitgemässe IT-­Infrastruktur sowie der erhöhte Bedarf nach Angeboten wie Case und Care Management relevant. Das macht das Führen einer Pensionskasse zeitintensiv und herausfordernd. Gleichzeitig steigt die Bedeutung einer guten Pensionskassenlösung als Differenzierungsmerkmal auf dem Arbeits- und Fachkräftemarkt.

Thomas Gerber, Leiter Vorsorge bei der AXA Schweiz: «Diese Entwicklungen fordern alle Anbieter von Lösungen in der beruflichen Vorsorge und führen dazu, dass sich viele Stiftungen bewusst neu ausrichten müssen, um längerfristig attraktiv zu bleiben. Wir wollen aktiv dazu beitragen, die 2. Säule wieder auf gesunde Pfeiler zu stellen und nachhaltige Lösungen für die Zukunft zu gestalten. Nach der erfolgreichen Transformation unseres eigenen BVG-Geschäfts wollen wir andere Pensionskassen auf ihrem Weg unterstützen und unsere Erfahrungen und Expertise mit ihnen teilen.»

Betriebsergebnis 2019: Im Zeichen der Transformation

Die Neuausrichtung des BVG-Geschäfts der AXA per Anfang 2019 zeigt sich wie erwartet in den Kennzahlen der Betriebsrechnung 2019.

Die Prämieneinnahmen nahmen um 75,0 % auf CHF 1,7 Mrd. ab (2018: 6,8 Mrd.), weil ein Grossteil der Sparprämien nicht mehr bei der AXA, sondern bei den neuen teilautonomen Sammelstiftungen verbucht wird. Auf vergleichbarer Basis sind die Prämien stabil geblieben. Im ersten Quartal 2020 steigt die Anzahl Versicherter im Neugeschäft wieder um +442 % gegenüber der Vorjahresperiode.

Infolge des Übertrags von Kapitalanlagen an die Stiftungen sind auch die Kapitalerträge gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen, auf nunmehr CHF 761 Mio. (2018: CHF 1,3 Mrd.).

Das Betriebsergebnis reduzierte sich infolge der Transformation auf CHF 127 Mio. (2018: CHF 191 Mio.), insbesondere getrieben durch das tiefere Anlageergebnis sowie um 33,5 % tiefere Risiko- und Kostenprämien. Im Zuge der Transformation konnte das Prämienniveau zugunsten der Kundinnen und Kunden reduziert werden. Zudem kann ein Teil des Ergebnisses in Form von Überschüssen ausbezahlt werden, statt dieses zur Finanzierung von Verrentungsverlusten verwenden zu müssen.

Die Versicherungsleistungen haben sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 17,3 Mrd. auf CHF 27,1 Mrd. erhöht (2018: CHF 9,8 Mrd.), was vor allem auf den höheren Aufwand für Rückkäufe infolge des Übertrags der Altersguthaben an die Stiftungen zurückzuführen ist.

Per Ende 2019 hatte die AXA in der beruflichen Vorsorge 332’363 aktiv Versicherte (2018: 405’236) und 68’118 Rentenbezüger (2018: 70’954) im Bestand. Die Kosten haben sich 2019 gegenüber dem Vorjahr um 7,6 % verbessert. Die Kosten pro aktiv Versicherten stiegen infolge des durch den Wechsel bedingten Rückgangs der Anzahl Versicherten auf CHF 558 (2018: CHF 502) und werden in den nächsten Jahren sukzessive gesenkt.

1,1 Milliarden Franken für die Versicherten

Im Geschäft, das der Mindestquote unterstellt ist, verzeichnete die AXA 2019 einen massgebenden Umsatz von CHF 1,2 Mrd. (2018: CHF 2,0 Mrd.). Davon kamen 90,1 % resp. CHF 1,1 Mrd. (2018: CHF 1,9 Mrd.) den Versicherten zugute in Form von Versicherungsleistungen, Reserveverstärkungen und Zuweisungen an den Überschussfonds. Das Betriebsergebnis für das Geschäft, das der Mindestquote unterstellt ist, reduzierte sich von CHF 183 Mio. (2018) auf CHF 122 Mio.

Der Netto-Kapitalanlageertrag von CHF 761 Mio. entspricht einer Kapitalrendite von1,98 % (2018: 2,44 %).

Wachstumsschub für 2020

Während im Zuge des Wechsels von Vollversicherung auf teilautonome Lösungen vor allem die Betreuung der bestehenden Kunden im Vordergrund stand, legt die AXA nun auch bei Neukunden wieder deutlich zu. Die Anzahl Versicherter im Neugeschäft nahm im ersten Quartal von 6’431 im Jahr 2019 um 442 % auf 34’857 im Jahr 2020 zu. Das verwaltete Altersguthaben der teilautonomen Sammelstiftungen erhöhte sich für 2020 dadurch von 23,8 Mrd. auf 26,3 Mrd., was einem Anstieg von über 9 % entspricht.

Betriebsrechnung: http://www.axa.ch/betriebsrechnung

Quelle: AXA

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