Axa Winterthur zeichnet selektiver BVG-Geschäft – Volumen geht im 2014 zurück

Der Versicherer Axa Winterthur hat im vergangenen Geschäftsjahr 2014 zwar weniger Volumen erzielt, dafür aber den operativen Gewinn gesteigert. Während die Schweizer Tochter der französischen Axa-Gruppe in der Schadenversicherung und im Einzellebenbereich wuchs, verzichtete sie in der Beruflichen Vorsorge bewusst auf Geschäft, so dass dort weniger Prämien eingenommen wurden.

Das Geschäftsvolumen sank im Berichtsjahr insgesamt um 3,7% auf 11,7 Mrd CHF. Demgegenüber stieg der operative Gewinn um 2,1% auf 856 Mio und der Reingewinn um knapp einen Fünftel auf 984 Mio. Das Ergebnis im Kerngeschäft stelle die Wertschöpfung und Werthaltigkeit des Geschäftes unter Beweis, meint die Schweizer Axa-Tochter zu ihren am Mittwoch publizierten Zahlen. «Wir sind sehr gut im Markt positioniert und haben in allen Geschäftsbereichen unsere Ziele erreicht», blickt Antimo Perretta in der Mitteilung auf sein erstes Jahr als CEO zurück.

Prämienrückgang im BVG-Geschäft

Belastet wurde die Volumenentwicklung durch das Kollektivlebengeschäft, bei dem die Bruttoprämieneinnahmen um 8,5% auf 6,79 Mrd CHF zurückfielen. Hier positioniere man sich als Komplettanbieterin und habe daher in der Vollversicherung für die berufliche Vorsorge von Unternehmen eine selektivere Zeichnungspolitik gewählt und «nach dem starken Wachstum in den vergangenen Jahren bewusst weniger Neuabschlüsse» getätigt, heisst es dazu.

Seit einem Jahr setze Axa in der zweiten Säule verstärkt auch auf teilautonome Vorsorgelösungen, insbesondere für KMU. Während kleinere Unternehmen weiterhin auf die Vollversicherung mit umfassenden Garantien angewiesen seien, könnten grössere Firmen mit einer teilautonomen Lösung von zusätzlichem Rendite- und Leistungspotential profitieren, so die Mitteilung.

Die Neuausrichtung führte dazu, dass das Volumen mit Einmaleinlagen um 17% auf 3,4 Mrd CHF sank, während die Jahresprämieneinnahmen um 2,1% auf 3,3 Mrd anstiegen. Der operative Gewinn des Bereichs Kollektivleben wuchs um 7,0% auf 161 Mio.

Wachsende Nachfrage nach 3. Säule-Lösungen

Ein deutliches Wachstum von 9,0% auf 1,51 Mrd verzeichnete Axa Winterthur im Bereich Einzellebenversicherung, der von der guten Nachfrage nach Vorsorgelösungen in der dritten Säule profitiert habe, wie es heisst. Der operative Gewinn kletterte hier um 12% auf 213 Mio in die Höhe.

Stabil entwickelte sich derweil die Schadenversicherung mit einem Volumenplus von 1,9% auf 3,40 Mrd, wobei eine «sehr erfreuliche» Anzahl an Neuabschlüssen erzielt worden. Der Schaden-/Kostensatz (Combined Ratio) des Bereichs verblieb mit 89,1% (VJ 88,9%) auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr, allerdings ging der operative Gewinn um 3,0% auf 483 Mio zurück.

Vorsorgereform im Blick

Die Herausforderungen, die sich aus den finanz- und volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergeben, wolle man «aus der Position der Stärke» angehen. In der im vergangenen Jahr lancierten Vision 2030 stehe das «Schaffen von Freiräumen für die Kunden» an oberster Stelle, so Perretta. Dies gelte beispielsweise auch für die Altersvorsorge, wo sich Axa im Rahmen der Reform «Altersvorsorge 2020» für Rentensicherheit, höhere Transparenz, Generationenfairness und Wahlfreiheit für die Unternehmen einsetze.

Axa Winterthur beschäftigte per Ende 2014 schweizweit 3’795 Mitarbeitende, was gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang um 0,4% ist.

Quelle: NZZ
25.02.2015

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