BVK – CS zahlt dem Kanton Zürich fast 19 Millionen Franken

Noch vor Abschluss des entsprechenden Strafverfahrens entschädigt die Credit Suisse (CS) den Kanton Zürich mit 18,9 Millionen Franken.

Mit diesem aussergerichtlich vereinbarten Betrag leistet die CS Schadenersatz für absichtliche Fehlbuchungen beim Kauf und Verkauf von Wertschriften. Dies hat die Zürcher Finanzdirektion am Dienstagmorgen mitgeteilt. Zwischen 1999 und 2003 hatten Mitarbeiter der Grossbank bei Geschäften im Auftrag der kantonalen Pensionskasse BVK und der Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ) Kursmanipulationen zu ihren Gunsten vorgenommen.

Kleine Differenz, grosser Schaden

Als Drahtzieher für die Betrügereien gilt Alfred Castelberg. Zuerst bei der Volksbank, später bei der CS wickelte Castelberg die Anlagegeschäfte mit der BVK ab. Dabei sollen bei der Abrechnung jeweils Kurse zuungunsten des Auftraggebers verrechnet worden sein. Die auf den ersten Blick unauffällige Differenz summierte sich durch den hohen Einsatz zu einem Millionenbetrag. Wie viel davon in die Kasse der CS und der Tatbeteiligten floss, wird das Strafverfahren zeigen müssen.

Strafverfahren vor Abschluss

In dieses Strafverfahren, das auch als zweite Welle in der BVK-Affäre bekannt ist, sind neun Beschuldigte involviert. Diesen Herbst sind die Schlusseinvernahmen vorgesehen, danach entscheidet die Zürcher Staatsanwaltschaft III, gegen wen Anklage erhoben wird. Im Zentrum der Ermittlungen steht Alfred Castelberg. Der 57-jährige Finanzfachmann wurde bereits in der ersten Welle angeklagt, hat sich letzte Woche vor Bezirksgericht Zürich aber unschuldig erklärt. Die Gerichtsverhandlung wird nächstes Jahr erwartet.

CS spricht von besonderer Situation

Gemäss einer Mitteilung der Finanzdirektion entfallen rund 90 Prozent des von der CS gezahlten Schadenersatzes auf die BVK, also rund 17 Millionen Franken. Darin enthalten sind Zins und Zinseszinsen von 5 Prozent seit dem Tatzeitpunkt. Die CS hatte in den vergangenen Tagen und Wochen mehrfach festgehalten, sie habe mit den Ermittlungsbehörden kooperiert und sei bereit, den entstandenen Schaden wieder gut zu machen. Gegenüber der «NZZ am Sonntag» hatte ein CS-Sprecher gesagt, die Vorfälle hängten mit der besonderen Situation bei der BVK und den dort involvierten Personen zusammen.

Quelle: NZZ/Marcel Gyr

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