Gutes Ergebnis im Jahr 2016 – BVK erzielt hohe Performance

Die Pensionskasse BVK hat im Jahr 2016 eine Gesamtperformance von 5,7 Prozent erreicht. Der Deckungsgrad bleibt deutlich über 90 Prozent – was vor allem für Arbeitgeber und Arbeitnehmer bedeutsam ist.

Das dürfte Balsam auf die Wunden sein. Die Pensionskasse BVK, bei der unter anderem die Angestellten des Kantons Zürich versichert sind, sah sich letztes Jahr heftigen Angriffen ausgesetzt. Streitpunkt war der neue Vorsorgeplan, der auf das Jahr 2017 in Kraft trat. Die Anpassung brachte unter anderem eine Senkung des Umwandlungssatzes von 6,2 auf 4,87%, bezogen auf das Pensionsalter 65. Die Gewerkschaft VPOD sprach von einer Demontage der Pensionskasse, einige angeschlossene Kunden kündigten und wechselten zu anderen Vorsorgeanbietern, etwa die Stadt Schlieren und die Gemeinden Erlenbach, Oberrieden und Mönchaltorf. Nun können die BVK-Verantwortlichen mit positiven Nachrichten aufwarten: Performance und Deckungsgrad liegen per Ende Jahr klar über den Erwartungen.

Deckungsgrad von über 90 Prozent

Wie die BVK am Donnerstag mitgeteilt hat, erzielte sie im Jahr 2016 eine Gesamtperformance von 5,7 %. Die Kosten für die Vermögensverwaltung hätten auf rekordtiefe 0,18% gesenkt werden können. Der provisorische Deckungsbetrag liege bei 99,4 %. Die gute Performance – der Benchmark für die BVK liegt bei 4,7% – führt die Vorsorgeeinrichtung auf die positive Entwicklung der amerikanischen Aktienmärkte, der Kategorien «Aktien Ausland» und «Obligationen Emerging Markets» sowie der Rohstoffe zurück.

Dank dem guten Abschluss verfüge die BVK über gute Voraussetzungen, den technischen Zinssatz wie im Vorsorgeplan 2017 angekündigt von 3,25 auf auf 2% zu reduzieren, schreibt sie in der Mitteilung. Unter Berücksichtigung dieser neuen Grundlage betrage der Deckungsgrad per 1. Januar 2017 gemäss provisorischen Berechnungen 92,6% – und liege somit über der für die Sanierung relevanten 90%-Schwelle. Mit anderen Worten: Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen keine Sanierungsbeiträge mehr leisten. Die Verzinsung der Sparguthaben erfolge deshalb ab dem 1. Juli 2017 zum BVG-Zins von 1%, schreibt die BVK; derzeit sind es 0,5%.

Mehr Versicherte

Den Verzicht auf Sanierungsmassnahmen erklärt die BVK damit, dass die Sollrendite aufgrund der neuen technischen Grundlagen auf 1,5% sinke. Das bedeutet konkret, dass diese Rendite nötig ist, um den Deckungsgrad zu halten. Jeder Franken, der durch Anlageerfolg zusätzlich erwirtschaftet wird, führt zu einer Erhöhung des Deckungsgrades. Die BVK ist zuversichtlich, dass nun ohne Sanierungsbeiträge ein Deckungsgrad von über 100% erreicht werden kann.

Mit einer gewissen Genugtuung weist die BVK zudem darauf hin, dass sie in einer Untersuchung des WWF Schweiz und von Share Action gut abgeschnitten habe. Die Organisationen untersuchten Investitionen von Schweizer Pensionskassen auf den Aspekt Nachhaltigkeit. Die BVK streicht hervor, sie stehe im Vergleich sehr gut da und werde bei einzelnen Aspekten als vorbildliches Beispiel erwähnt, als «Best Practice». Positiv beurteile die Vergleichsstudie auch die Transparenz in Bezug auf die Investitionspolitik und das Stimmrechtsverhalten.

Insgesamt blieb der Bestand der Versicherten stabil, per Ende Jahr lag er um 0,4% höher als Anfang 2016, bei rund 115 000. Dass trotz einigen Absprüngen eine leichte Steigerung möglich war, ist vor allem auf ein Personalwachstum beim Kanton und bei bestehenden Anschlüssen zurückzuführen.

Quelle: NZZ
26.01.2017